Für Kant spielt die Religion im Hinblick auf die moralische Lebensführung weder in geltungstheoretischer noch in motivationstheoretischer Hinsicht eine wesentliche Rolle. Deshalb ist er auch vom tendenziellen Ende der historischen Religionen überzeugt. Mit schonungsloser Kritik wendet sich Kant gegen den dogmatischen Bestand der Offenbarungsreligionen und gegen religiöse Praktiken, die er als „Afterdienst“ bzw. als „Wahnglauben“ brandmarkt. Aber schon die Zeitgenossen haben mit einiger Irritation zur Kenntnis genommen, dass Kant auf der anderen Seite den historischen Religionen für die Gegenwart noch die nützliche Funktion eines ‚Vehikels‘ für die Etablierung eines moralischen „Religionsglaubens“ zuspricht. Bernd Dörflinger hat sich in seinen richtungsweisenden Studien die Aufgabe gestellt, im Rahmen sorgfältiger Analysen die Komplexität von Kants religionsphilosophischen Überlegungen herauszuarbeiten, zugleich aber zu zeigen, was diese im Kontext einer veränderten historischen Situation bedeuten, ohne theologischen Versuchen der Vereinnahmung anheim zu fallen.
By:
Bernd Dörflinger Edited by:
Dieter Hüning, Stefan Klingner Imprint: De Gruyter Country of Publication: Germany Dimensions:
Height: 230mm,
Width: 155mm,
Spine: 21mm
Weight: 540g ISBN:9783110788013 ISBN 10: 3110788012 Pages: 293 Publication Date:04 October 2023 Audience:
Professional and scholarly
,
Undergraduate
Format:Hardback Publisher's Status: Active
Bernd Dörflinger, Dieter Hüning, University of Trier; Stefan Klingner, Georg-August-University of Göttingen, Germany.